Unplanmäßiger Reifenwechsel Der taiwanische Reifenhersteller und Erstausrüster des Aprilia Sportcity hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Nach nur 6.500 km und 4 Jahren war der Reifen nicht mehr zu gebrauchen. Den nächsten TÜV-Termin hätte der Roller mit diesen Reifen nicht gemeistert. Hoffentlich ein Ausnahmefall, denn der Hinterradreifen wies keinerlei Mängel auf. Jetzt musste ein anderes und hoffentlich beständigeres Reifenfabrikat auf den Sportcity. Die Wahl fiel auf den Heidenau K66 - ein Reifen für alle Wetterlagen, wenn es mal nass und glätter wird. Weil nicht jeder Reifenhändler Rollerreifen abbauen kann und weil allein der Ausbau von Vorder- und Hinterrradreifen in der Rollerwerkstatt um 100,-- bis 120,-- Euro gekostet hätte, nahmen wir uns selbst der Sache an. Vorderrad ausbauen Im ersten Schritt werden die Inbusschrauben der beiden vorderen Bremssättel herausgeschraubt (Bild 2, Schritt 1). Nun werden die Sättel vorsichtig nach hinten von der Bremsscheibe abgezogen (dabei Bremsbeläge nicht beschädigen). Danach werden die Beläge vorsichtig mit einem Holzkeil o. ä. zurückgedrückt, damit sie beim späteren Wiedereinsetzen nicht ruiniert werden. Sodann werden die Bremssättel mit einem Draht aufgehängt (Bild2, Pfeil) und sind bei den folgenden Arbeiten nicht mehr im Wege. Achtung! Bei ausgebauten Bremssätteln den Bremshebel nicht betätigen, da sonst die Bremskolben herausgedrückt werden! Im nächsten Schritt wird die Achsklemmschraube mittels Inbusschlüssel gelöst (Bild 3, Schritt 2). Dann wird mit Kraft, Inbusschlüssel und einer Verlängerung die Vorderradachse gelockert (Bild 3, Schritt 3). Nun wird das Vorderrad entlastet und der Sportcity aufgebockt Hier ist Kreativität gefragt. Wir haben uns mit Mauersteinen, stabilem Brett und einem Stoffrest beholfen (Bild 4). Im Anschluß wird die Achse vollständig herausgeschraubt. Danach kann das Vorderrad herausgenommen werden. Auf die Distanzhülsen achten und beim Einbau wieder richtig einsetzen (Bild 5). Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Vorsicht beim Einschieben der Bremsbeläge auf die Bremsscheibe, damit die Beläge nicht leiden. UndAchtung! Vor dem Losfahren die Bremsbeläge mit dem Bremshebel an die Bremsscheiben heranpumpen, bis die volle Bremskraft wieder vorhanden ist. Ansonsten endet die Ausfahrt im nächsten Krankenhaus!
Bild 1: Maxxis hat fertig. Nach nur 6.500 km und 4 Jahren: Unübersehbare Risse rund um den Rollerreifen.
Bild 2: Zuerst die Bremssättel demontieren.
Bild 3: Bremssättel mit Draht aufhängen. Klemmschraube der Radachse lösen. Dann Vorderradachse mit Inbus und mit Hilfe einer Verlängerung lockern.
Wer die hier beschriebenen Tuningmassnahmen an seinem Roller durchführt, macht dieses auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. Für die Tuningmethoden kann keine Gewähr oder Haftung übernommen werden oder Ansprüche irgendeiner Art geltend gemacht werden. Durch Tuning erlischt die Betriebserlaubnis u. U. auch der Versicherungsschutz.Zudem hat das Tuning negative Auswirkungen auf die Werksgarantie.